Sonntag, 13. Januar 2008

Geburtstag und der Rest von Silvester

An meinem Geburtstag hab ich von meinen Freunden eine Karte geschenkt bekommen, auf der stand, dass ich am 12.1 eine Überaschung bekommen werde. Erstaunlicherweise haben alle dicht gehalten und ich hatte wirklich absolut keine Ahnung, was sie an diesem Samstag geplant hatten. Bobbie ist nach seinem Examen an dem besagten Tag zum Mittagessen vorbeigekommen und wir haben auf seine letzte Prüfung erstmal angestossen. Er wird am Dienstag der Erste sein, der Lissabon den Rücken in Richtung Heimat kehren wird. Als wir am Nachmittag in Richtung Metrostation des Einkaufzentrums Colombo aufbrachen , stieg in mir schon eine Vorahnung auf, die sich auch am Schluss bewahrheiten sollte. Dazu muss man vielleicht wissen, dass dieser riesiger Konsumtempel gleich neben dem Estadio da Luz des SL Benficas gebaut worden ist. Wie ihr jetzt schon richtig erraten habt, haben wir ein Spiel der portugiesischen Bundesliga besucht. Die Stimmung war hervorragend, nur das Spiel endete 0:0 und Benfica war leider nicht zu einer fussballerischen Bestleistung aufgelegt, aber trotzdem habe ich mich ausserordentlich über das Geschenk gefreut und ich bin später noch mit Wouter, Konrad, Annick und Annelies ins Bairro Alto gegangen, um den Samstag ausklingen zu lassen und den Sonntag willkommen zu heissen :-).
Als ich jedoch heute in der Früh aufgewacht bin und mich nach unten in unsere Küche begeben habe, bin ich erstmal ziemlich erschrocken. Da stand meinen seit 2 Wochen vermissten Mitbewohner Cesar aus Spanien. Beide Augen waren blutunterlaufen und sein ganzes Gesicht hat alle Farben des Regenbogens widergespiegelt. Er hat dann gleich erzählt, dass er Silvester in Prag verbracht hat und ein tschechischer Türsteher in zusammengeschlagen hatte. Ein Freund der Cesar helfen wollte, hat in dieser Auseinandersetzung auch einen Zahn verloren. Cesar beteuerte, dass er bis heute nicht wüsste, warum der Tscheche auf ihn losgegangen sei, und nachdem ich den Spanier als Menschen kennengelernt habe, der keiner Fliege etwas zuleide tun kann, glaube ich ihm auch. Das Schlimmste aus meiner Sicht kommt aber erst noch. Das Krankenhaus in Prag hat sich angeblich geweigert, den blutenden Spanier zu versorgen, Erst zurück in Spanien ist er wirklich von einem Arzt untersucht worden. Ausserdem hat erst die 3. Polizeistation zu der sie gegangen sind, sich dazu bereiterklärt hat, den Fall anzunehmen.
Die ganze Geschichte bringt meine bisher gute Meinung über die Tschechen ein wenig ins Wanken, aber ich hoffe troztdem immer noch, dass das dies ein Einzelfall war.
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KARL

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