Freitag, 31. August 2007

Wohnung

Hallo erstmal!!

Bin gerade zurueck von der Wohnungssuche. Zu aller erst ich hab eine Wohnung! Sie ist zwar nicht absolut perfekt, aber sie wird reichen bzw. ich werde mir, wenn ich es dort nicht aushalten sollte, um etwas Anderes schauen. Momentan ist der Wohnungsmarkt in Lisboa leider ziemlich angespannt, da aus allen Ecken und Enden Europas (v.a. aber Italien, Spanien) Erasmusstudenten kommen. So bin ich momentan froh einen sauberen, an der U-Bahn gelegenen Schlafplatz gefunden zu haben.
Augenblicklich lerne ich zwar keine Portugiesen kennen, dafuer aber Studenten aus ganz Europa. Gestern war ich mit der Sprachkursgruppe von meinem Mitbewohner beim Abendessen. Auffaellig viele Italiener sind hier, sodass ich vielleicht ein wenig Italienisch auch noch mitnehmen werde.

Meine Zeit im Internetcafé laeuft leider also

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lgKARL

Donnerstag, 30. August 2007

Sonne

Hey,
Hab mir heute noch ein paar Sehenswurdigkeiten angeschaut (Avenida da Liberdade, elevador de Santa Justa,...) Trotz einer leichten Prise vom Tejo hat es noch um die 30 Grad. Leider hab ich das unterschaetzt und mir meinen ersten Sonnenbrand eingefangen. Mehr gibts eigentlich nicht zu berichten. Wuenscht mir Glueck fuer morgen, da entscheidet sich das mit der Wohnung.
Ich kann es leider nicht unkommentiert lassen, dass die Salzburger schon wieder den Einzug in die Gruppenphase nicht geschafft haben. 0:1 zu fuehren und dann noch 3:1 zu verlieren grenzt schon mehr an Bloedheit als an Pech. Benfica Lisboa hat uebringens den Aufstieg mit 2 Siegen locker ueber die Buehne gebracht. :-).

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KARL

Mittwoch, 29. August 2007

quarta-feria


Hab mir heute mit einer Portugiesin einige Wohnungen angeschaut, wobei ein paar gar nicht schlecht ausgeschaut haben. Bis Freitag ist Deadline und momentan bin ich noch gany zuversichtlich, dass das alles so hinhaut wie geplant. Danach faengt am Montag der Sprachkurs an und ich bin schon gespannt wie ich mich da anstellen werde. Gestern hab ich mich noch mit einigen Erasmusleuten auf ein Bier oder zwei zusammengesetzt. Bei der Gelegenheit hat mir ein Italiener gezeigt, dass es fuer die einfach ist, die Spanier zu verstehen, wenn sie langsam reden.
Momentan tun mir die Fuesse weh, weil ich die Alfama und das Castelo de São Jorge zu Fuss besichtigt habe. Es ist zwar wunderschoen und malerisch und alles, aber es geht ordentlich bergauf und bergab. Wenn man es auf das Castelo geschafft hat, kann man einen wunderschoenen Blick auf Lisboa geniessen. Man sieht die Altstadt, die noerdlichen Teile und auch ueber den Tejo auf das Reio Christo, das Pendant zur Statue in Rio.

Meine Zeit laeuft leider schon wieder ab,

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KARL

Dienstag, 28. August 2007

Lisboa


Hallo erstmal,...!

Ich bin gut in Lissabon angekommen und auch die erste Nacht in der Jugendgerberge war nicht schlecht. Es sind wahnsinnig viele Erasmusstudenten hier, die hier voruebergehend absteigen, um sich dann ein Zimmer zu suchen.Apropos ich muss leider schon wieder weiter.

Até logo!
KARL


P.S.: Ich meld mich nochmal, hab mir grad einen Termin zum Zimmerbesichtigen ausgemacht und mit meinem Sprachkurs auch noch geklaert. Nur im Hospital de Santa Maria in der die Faculdade da Medicina untergebracht ist hatte ich keinen Erfolg. Nachdem das so ein riesiges Gebaeude wie das AKH in Wien ist hat es mal ewig gedauert, bis ich den Teil fuer die Studenten gefunden hab und die konnten mir eigentlich auch nur sagen, dass die Bueros wieder ab naechsten Montag bestzt sind.
Was ausserdem wirklich ein Wahnsinn ist sind die coolen Cafés. Ich hab mir grad einen Bica gegoennt um 55 centimos. Bei uns bekomm ich um das Geld nicht einmal einen grausigen Automatencafé auf der Uni.


PPS.: Wer sich ueber die Umlaute wundert in der portugiesischen Sprache gibt es keine Umlaute, ergo auch nicht auf der Tastatur :-(

Dienstag, 7. August 2007

Zurück

Am Sonntag hab ich noch einen Blick in das Geschichtliche Museum geworfen. War sehr interessant, nur der Haken daran war, dass ich einfach viel zu wenig Zeit dafür hatte. Abschließend kurz vor dem Flug bin ich noch in der Sonne vor dem Brandenburger Tor beim Starbucks gesessen, sozusagen als würdiger Abschluss für eine Großstadt.
Nach 45 min im Flugzeug kam ich wieder in der Heimat an. Empfangen hat mich ein seltsam gekleideter Herr, der sich als Christoph vorstellte und die Koffer aus den Flugzeugen räumt. Zu Hause wurde ich zuerst stürmisch vom Justus begrüßt, nach dem Hund hatte ich dann auch noch Zeit für die restliche Familie.
Falls jemand die Qualität meines Textes kritisieren sollte, kann ich zu meiner Verteidigung sagen, dass ich den gestrigen Abend mit Wolfgang, Luigi, Stoffel und seiner Freundin, Schwester und seinem Bruder im Stieglkeller ausklingen ließ.

P.S.: Wer meinen Bruder am Titelblatt der SN sehen will einfach auf HIER clicken.

Samstag, 4. August 2007

Humboldt

Am vorletzten Tag standen die Universitäten auf dem Programm. Zuerst hab ich mir die berühmte Humboldt Universität angeschaut. Neben Alexander Humboldt waren hier Koryphäen wie Hegel, Einstein, Planck, Koch, Gebrüder Grimm tätig. Ganz nebenbei brachte die Uni auch 29 (!) Nobelbreisträger hervor. Nach kurzem Schnuppern hab ich mir noch die medizinische Fakultät der HU, den Charité Mitte Campus zu Gemüte geführt. Wie bekannt sind auch viele berühmte Mediziner tätig gewesen u.a. auch der Pathologe Rudolf Virchow, nachdem die Klinik auch benannt ist. Er war es auch, der am Campus für ein Medizinisches Museum für die breite Öffentlichkeit errichten ließ. Als Medizinstudent konnte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen und hab mir die Präparate angekuckt.

Als Belohnung für die weiten Fußmärsche hab ich mir einen Kaffee neben dem Dom gegönnt. Dort hab ich auch zum ersten Mal ein Lokal entdeckt, dass (fast) nur heiße Schokolade serviert. (Wenn du mal nach Berlin Wolfi kommst, werd ich dir zeigen wo du hinmusst.) So leid es mir momentan tut, aber ich werde wohl noch zum Packen anfangen müssen.

Tschüß
KARL

38:35

Gestern war mein letzer Famulaturtag. Mit gemischten Gefühlen hab ich ihn erlebt, Einerseits hatte ich mich richtig eingelebt, andererseits konnte ich jetzt endlich länger als 6:20 schlafen. Aber ich bekam mein Zeugnis und machte mich auf den Weg heim.

Für den Tag hatte ich ausserdem noch Eröffnungsspiel der Füchse Berlin gegen SC Gladiators Magdeburg auf meinem Plan. Für diejenigen die nicht wissen, wer die sein könnten: die Füchse sind in die erste deutsche Handballliga aufgestiegen und Magdeburg ist Pokalsieger. Zuerst hab ich mich an der Kasse mal erschreckt, weil 15 Euro für das Spiel in der Max Schmeling Halle hinzublättern waren. Ein stolzer Preis wie ich finde. Dafür wurde auch einiges geboten. Vor dem Spiel und in den Timeoutzeiten traten (gute!) Cheerleader auf und in der Halbzeitpause gab es einen spektakulären Auftritt von zwei Artisten. Das Spiel selber war ausgezeichnet, ein Klasse Spiel. Beide Mannschaften waren körperlich und technisch sehr stark und die Halle mit 4000 Menschen auch ganz gut besucht. Die Füchse setzten sich in einem spannenden Finish mit 38:35 durch. Das Bemerkenswerte war aber ein gewisser Konnie Wilczynski. Bester Torschütze war er in der abgelaufenen Saison für Berlin UND ich kenn den Typen und hab auch schon bei Jugendstaatsmeisterschaften gegen den gespielt. Soviel zum persönlichen Bezug zum Spiel.

Im Anschluss daran hab ich in einer Cocktailbar mit den anderen Hausbewohner noch ein wenig Abschied gefeiert und am Haus gegolft. Hört sich komisch an, jedoch hat einer seine Wii dabei und mit dem Tiger Woods PGA Tour macht das auch richtig Spass.

Donnerstag, 2. August 2007

Sex and Power

Heute hab ich mir am Abend auf Anraten das Fotomuseum der "Helmut Newton Foundation" angeguckt. Mit völlig reinem Gewissen hab ich die Schwelle überschritten, meinen Rucksack abgegeben und mich in die Ausstellungsräume bewegt. Dort angekommen stellte ich fest, dass das grundlegende Thema von Helmut Newton "Sex and Power" war. Die Fotos waren wirklich gut soweit ich das laienhaft beurteilen kann, obwohl oder vielleicht gerade weil die Motive teilweise große Tabubrüche waren. So viele Nackte gibts nicht einmal in einer ganzen Ausgabe vom Playboy wie hier ausgestellt waren. Die Nebenausstellung war von Larry Clark. Für diejenigen den der Name nichts sagt, er hat den Film "Kids" gemacht. Bilder von Süchtigen Jugendlichen, sogar eine Schwangere war dabei, die sich gerade einen Schuss setzt. Spannend und auch aufwühlend, kann ich für mich als Resüme ziehen.

Beim Heimfahren hab ich noch kurz am Hauptbahnhof gehalten und am Spreeufer vorbeigeschaut. Dort gibts gerade einen Contest im Bauen von Sandskulpturen. Ziemlich cool.

over and out
KARL

Mittwoch, 1. August 2007

Fixiert

Nach dem Blutabnehmen in der Früh wollte ich mich schon zur Morgenbesprechung begeben, als mich eine Schwester einholte und mich zuckersüß bat auf unseren Maniker aufzupassen. Normalerweise gibt es in solchen Situationen eine 1 zu 1 Betreuung, d.h. dass immer jemand, vorzugsweise eine externe Studentin, für ein wenig Geld immer beim Patienten ist. Die besagte Studentin hatte aber leider in der Nacht alles hingeschmissen, weil der Maniker obszön, beleidigend und zudringlich geworden ist. Also hab ich kurz bis seine Frau kam auf ihn aufgepasst. Klingt einfach, ist aber selbst für eine Stunde eine Heidenaufgabe einen Berg von einem Mann von allen möglichen unmöglichen Vorhaben abzuhalten. Allein es hat mich eine Viertelstunde gekostet ihn soweit zu bringen, dass er zu singen und gröllen aufhört und dass er eine Hose anzieht als wir Zucker für den Kaffee holen gingen.
Froh als ich ihn wieder losgeworden war machte ich mich wie geplant auf zur EKT (Elektrokrampftherapie) . EKT kennt der Laie auch aus diversen Filmen, in denen man die Patienten sich unter Elektroschocks winden sieht. Das Prinzip ist im wahren Leben das gleiche. Es wird Strom durch den Körper geleitet bis sich die Muskeln verkrampfen. Bei medikamentös ausgereizten depressiven Patienten hilft das sehr gut. Ich dachte also, dass dies ganz spannend wird, hab aber nicht mitbedacht, dass die ein Mittel zu Entspannung der Muskeln bekommen. In Klartext man sieht gar nichts, weil man schläft und sich die Krampfbefehle nur im Hirn bilden und nicht zu den Muskeln kommen. Das einzig coole war, dass mich der Anästhäsist die Maskenbeatmung des Patienten beim Aufwachen unter seiner Aufsicht überlassen hat.
Nach dem Mittagessen ging der Tag richtig los. Der Zustand unseres Manikers von vorher verschlechterte sich zusehends. Er fing immer lauter zu singen an, pöbelte die Mitpatienten an, warf Gegenstände durch den Raum. Als sich der Oberarzt einfand und ihn zu beruhigen versuchte, dauerte es nicht lange bis der Helfende mit einem zerissenen Hemd da stand. Aufgrund von diversen Komplikationen in der Vorgeschichte war keine standardisierte medikamentöse Beruhigung möglich. Der Zustand verschlechterte sich wiederum von Minute zu Minute. Von der geschlossenen Abteilung kam ein Fixierbett auf die Station und mit dem Bett ein Haufen Pfleger. Mit Mühe und einiger Kraftaufwendung gelang es den Maniker auf das Bett zu schnallen und ihn und auch andere vor möglichem Schaden zu bewahren.
Der ganze Vorfall hat an den Nerven des ganzen Personals gekratzt. Ich glaube, dass es aus der Erzählung nicht klar wird, wie grauenvoll es ist, einen erwachsenen Menschen in so einer Verfassung zu sehen, in der er zwar ständig redet, aber die Wörter nicht aneinander passen, er von einer Unruhe getrieben von einem Eck zum anderen hechtet, er neben seiner Frau (seit 41 J. verheiratet) die jungen Mädchen ansteigt und ihnen hinterherpfeifft,.... Vor 1 Woche war er noch ein ganz "normaler" Mensch!
Um den Tag noch ein bisschen abzurunden hab ich mich spontan beim Heimfahren entschieden mir um 10 Euro die Haare schneiden zu lassen.