Dienstag, 27. November 2007

Handball

Heute war stand neben einem Test in Derma und in klinisches Labor ein weiteres Highlight auf dem Programm. Wie viele vielleicht nicht wissen, bin ich im Handballteam der Fakultäten Medizin und Technik. Ihr habt richtig gelesen, fast jede Fakultät jeder Uni hat eine eigene Mannschaft. Nachdem auch die "Studenten" der Armee, Luftwaffe, Polizei und Marine mitspielen gibt es eine richtige Meisterschaft mit sogar 2 Gruppen. Auf jeden Fall standen heute die Sportstudenten als Gegner fest. Das Spiel lief für uns soweit ganz gut, ich hatte auch einigen Spiel- und Toranteil, doch Mitte der zweiten Hälfte ging uns gegen die topfiten Sportler doch die Luft aus und 10 min vor dem Spiel war schon ziemlich klar, dass wir das Spiel nicht mehr drehen können. Auch aus diesem Grund warf der Trainer unsere 2. Reihe (eigentlich nur 3 Spieler :-) ) ins Gefecht. Ausserdem wurde mir eine Position am rechten Aufbau zuteil, die ich normalerweise nie spiele. Auf jeden Fall kam es dann in der vorletzten Minute zu einem Unfall. Ich wollte einem meiner Spieler beim Verteidigen helfen, als der sich plötzlich umdrehte und wir mit den Köpfen zusammenstiessen. Zuerst dachte ich mir nicht viel dabei, wollte ihm aufhelfen, als ich auf meinen Kopf griff und Etwas warmes, rotes, blutiges in der Hand hatte. Stellte sich heraus, dass ich ein 4-5 cm langes Cut unter meiner rechten Augenbraun hatte und mein Kollege ein Horn auf der Stirn.

So zugerichtet, ging es dann über die Strasse ins Hospital. Wir spielten Gottseidank im Universitätsstadium. Als wir dort ankamen waren wir der grosse Hingucker! 2 junge Männer in Dressen mit Blut und Cuts im Gesicht. Auf jeden Fall sitz ich jetzt 4 Nähte und einige Stunden später vor dem Computer und dachte mir ich zeig euch den Vergleich vorher nachher:

Am Freitag sollen die Fäden gezogen werden, das trifft sich insofern gut, weil ich da im OP-Saal mit der Anästhesie bin. Hoffentlich machen die das vor Ort, weil ich keine Lust habe wieder stundenlang zu warten.
Der Beitrag ist wahrscheinlich am Besten mit einem Zitat Winston Churchills zu schliessen: Sport kills!
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KARL

Sonntag, 25. November 2007

Heizung

Endlich bin ich fertiggeworden mit meinen Krankengeschichten!! Der Professor für Kardiologie hat uns beauftragt in den letzten 2 Wochen 2 Krankengeschichte zu sammeln und mit einer Falldiskussion niederzuschreiben. Als wäre das allein nicht genug will er das Ganze auch noch in Handschrift zu Papier gebracht wissen. Also hab ich ziemlich mein ganzes Wochenende damit verbracht 16 (!) Seiten in portugiesischer Sprache zu schreiben.
Das Wetter hat in den letzten Tagen auch richtig in kalt umgeschlagen. Verglichen mit Österreich ist es zwar noch immer sehr warm, vor allem in der Sonne, nur haben die Häuser hier keine Dämmung und schon gar keine Heizung. Deshalb sitz ich warm eingehüllt und meistens mit einem warmen Getränk in meinem Zimmer. Das Gute an dem Umstand ist, dass mich das so an Weihnachten erinnert, dass mich die übertriebenen Werbungen, das künstliche an die Fenster gesprayte Eis, also die ganze Weihnachtsdeko nicht mehr stört. Davon haben die hier nämlich um einiges mehr als zuhausewirklich genug. Mein warmer Tee ruft mich also
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KARL

P.S.: Die neue Scrubsstaffel (7) beginnt!!

Montag, 19. November 2007

Coimbra, Viseu

Letztes Wochenende stand ein Ausflug nach Coimbra und Viseu am Programm. Am Freitag nachmittag ging es los. Nachdem wir nach langem Suchen eine Tankstelle gefunden hatten, und uns durch den Freitagnachmittagverkehr von Lissabon gekämpft hatten, fuhren wir dann ungefähr 3 Stunden Richtung Norden in die Universitätsstadt Coimbra.

Die Stadt war und ist immer noch das intellektuelle Zentrum von Portugal. Mit einer Universität, die 1290 gegründet worden ist, kann man sich die studentische Tradition hier vorstellen, insbesonders weil die Studenten hier den Grossteil der Bevölkerung ausmachen. Wir hatten bei der Herbergssuche ziemliches Glück, weil wir auf ein Hostel, stiessen, dass seit 3 Monaten offen hatte und von 3 jungen Portugiesen betrieben wird. Nach dem Einchecken haben sie uns sofort zum Abendessen und zu einer Feier eingeladen. Es gab traditionell portugiesische/brasilianische Kost: Feijoada.

Am nächsten Tag ging es dann ans richtige Besichtigen. Neben den erstaunlichen Universitätsgebäuden, mit Bibiothek, Prunksälen, Turm,..., die zum Erzählen etwas langweilig sind, haben wir auch die Überreste der letzten Sponsionsfeiern gesehen. Dazu muss man wissen, dass die traditionellen Studenten (also fast alle), in einem schwarzen Anzug, weissem Hemd mit schwarzer Krawatte durch die Gegnend laufen. Als Zeichen der Beendigung des Studiums, werden die eben Fertiggewordenen ihrer Kleider beraubt, und dass ist wörtlich zu nehmen. Alle Anderen reissen denen mit mehr oder weniger Gewalt die Kleider vom Leib, bis sie nur mehr in Socken bekleidet dastehen und dann geht die Feier anscheinend richtig los. Auf jeden Fall haben wir in den Bäume noch die letzten Überreste der schwarzer Kleidung gesehen. Eine andere augenfällig Sache, war die Einführung der jungen Studenten, das sogenanne "Praxe". Dabei müssen die Jungen mit speziell bedruckten T-shirts, in der Gruppe rumlaufen, singen und andere verrückte Sachen machen. Wir haben nur die Studenten von der Krankenschwesteruni gesehen, die den ganzen Tag singend und lärmend durch Coimbra gezogen sind. Nachdem das zwischen 50 und 80 Personen waren, haben wir sie auf unserer Tour in der ganzen Stadt gehört.



Am Abend sind wir dann Richtung Viseu aufgebrochen. Der Grund für die Wahl dieses kleinen Ortes, war, dass die Besitzerin unseres Autos, eine Schweizerin mit portugiesischer Mutter dort einen Cousin hat. Von dem Ort gibt es nicht sonderlich viel zu berichten, ein kleiner wunderschöner Ort, sogar ein Bischofssitz, aber ein wenig verschlafen. Wir haben im vornehmsten einheimischen Restaurant zu Mittag gegessen und der Durchschnittspreis für die äusserst leckeren Hauptspeisen war 4 Euro. Der Preisunterschied hat mich am meisten gewundert, weil im Vergleich dazu in Lissabon mehr oder wenig die gleichen Preise wie in Österreich zu zahlen sind. Der Wärmeunterschied zu Lissabon war auch drastisch, weil es in der Nacht in Viseu auf 5 Grad abgekühlt ist. Zurück in Lissabon musste ich allerdings heute feststellen, dass unser schönes Wetter hier auch vorbei ist und heute keine Sonne, sondern nur Wolken am Himmel zu beobachten waren.

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KARL

Donnerstag, 15. November 2007

Internet

Ich kann mich endlich wieder von meinem Laptop aus ins WWW einloggen!! Nach einer langen Zeit des Wartens, in der ich die Hoffnung schon fast aufgegeben habe, kann ich endlich wieder alles in der grossen Welt des Internets machen, ohne dass ich auf die lächerlichen Öffnungszeiten des Computerraums Rücksicht nehmen muss. Ein weiteres Plus ist, dass ich wieder Umlaute schreiben kann!!!! Und natuerlich muss ich nicht mehr irgendwelche Bilder aus dem Internet zum Ilustrieren hernehmen, sondern kann meine Photos raufladen!!
Apropos hier sind gleich ein paar:

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KARL

Mittwoch, 14. November 2007

Ich wollte mich eigentlich erst wieder melden, wenn bei uns im Haus das Internet funktioniert, allerdings kam mir ein Prof. in die Quere mit seiner Abwesenheit. Das heisst, dass die Einheit heute ausgefallen ist, und ich somit etwas Zeit totschlagen muss bis das Naechste anfaengt.
Auf jeden Fall nach dem Besuch meiner Eltern letzte Woche, der mich sehr gefreut hat, ist nichts Aufregendes passiert. Die Uni hat mich in ihren Faengen und am Wochenende war ich ein wenig in Lissabon unterwegs mit Wouter, Annelies und Annick. Dafuer passiert heute hoffentlich etwas. Gegen 4 Uhr soll das mit dem Internet endlich erledigt sein, und am Abend hab ich seit langer Zeit wieder einmal ein richtiges Handballspiel. Unser Team von der Medizinfakultaet (mit 1-2 Leuten aus der Science faculty) spielen gegen die Polizeischueler. Ich hab nur gehoert, dass die meistens ziemlich gross und breit sind, dafuer technisch sehr wenig koennen. Das heisst, dass wir tatsaechlich eine Chance zum Gewinnen haben, also wuenscht uns Glueck! Zur Erklaerung: Nachdem hier Sport gross geschrieben wird, gibt es fuer fast jede Sportart eine eigen Studentenmeisterschaft. Allein die Studenten bringen hier 14 (!) Handballteams zusammen, sodass wir 2 Gruppen zu je 7 Mannschaften haben. Ich bin schon gespannt wie das heute am Abend verlaueft!

Die Zeit vergeht, muss wieder los, até logo
KARL

Mittwoch, 7. November 2007

Deutschland

Der Besuch meiner Eltern ist leider schon wieder vorbei und der Unialltag beginnt wieder! Als ich meine Email gecheckt habe ist mir eine interessante Email von der Newsgroup der Medizinstudenten hier aufgefallen. Am Freitag ist ein Informationsabend des deutschen Aussenamtes. Die Deutschen sind inzwischen schon so verzweifelt auf Aerztesuche, dass nicht nur bei uns in Oesterreich an den Unis, sonder anscheinend in ganz Europa eine Werbetour gestartet wurde, um Mediziner aller Ausbildungsstufen in unser Nachbarland zu lotsen. Ich bezweifle nur sehr stark, dass die Portugiesen hier wegwollen. Zumindest den Medizinern geht es hier sehr gut. Von den Arbeitsbedingungen hab ich den direkten Vergleich und das ist wie Tag und Nacht. Auf meiner internen Station in Lissabon sind 4 Oberaerzte fuer die Patienten verantwortlich, die in Deutschland einer uebernehmen muss. Nachdem auch die Bezahlung nicht wirklich schlecht hier ist, werden die Deutschen meiner Meinung nicht viele gewinnen koennen. Soviel zu meinen Gedanken, wenn wieder mal eine Stunde ausfaellt, weil der Prof nicht da ist.
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KARL

Sonntag, 4. November 2007

Flughafen

Ich melde mich mal zur Abwechslung vom Flughafen in Lissabon. Bin gerade am Warten auf meine Eltern, weil ich mich ein wenig in der Ankunftszeit verschaetzt habe. Auf jeden Fall kommen meine Eltern fuer die naechsten paar Tage und ich freue mich schon auf den ersten Besuch den ich aus der Heimat bekomme.
Gestern hab ich den halben Tag am Strand verbracht, der zu dieser Jahreszeit wunderbar leer ist und nur ein paar Lissabonner haben sich dahin verirrt. Ich war sehr skeptisch als mich Bart (ja sowie der aus den Simpsons :-) ) und Annick ueberredet hat mit ihrem belgischen Besuch dorthin zu schauen. Ich war aber sehr positiv ueberrascht von der Temperatur und bin sogar ins Wasser gegangen, das zwar relativ kuehl war, aber durchaus zum Aushalten. Ein Belgier hat sich sogar einen Sonnenbrand geholt! Leider ist es ziemlich schnell dunkel geworden, sodass wir um halb 6 schon wieder abziehen mussten. Dafuer hab ich ziemlich coole Bilder vom Sonnenuntergang im Meer mit Segelbooten im Vordergrund. Bei Gelegenheit werde ich die online stellen.
Até logo und Gruesse aus dem sonnigen und noch warmen Lissabon
KARL