Karl unterwegs in der Welt

Mein Internetanschluss zu Hause ist leider der portugiesischen Lebensweise fuers erste zum Opfer gefallen. Am Freitag in der Frueh haette alles installiert werden sollen, doch der Mann von der Post hatte anscheinend etwas Besseres vor und ist nicht aufgekreuzt. Das heisst, dass meine direkte Verbindung in die weite Welt noch auf sich warten laesst und meine Besuche im Computerraum der Uni andauern.

Am Freitag hab ich jedoch auch etwas Positives erlebt, ich habe meinen ersten Tag meines Estagios (eine Art Praktikum) auf der Anaesthesie hinter mich gebracht. Die Leute waren unglaublich freundlich, der Professor ist gleich auf mich zugekommen und hat gesagt, dass er hofft, dass er mir hier gefaellt, dass er mir alles Gute wuenscht, und dass wenn ich irgendwas benoetige seine Tuer immer offen steht. Anschliessend war ich den ganzen Tag im OP und habe 2 orthopaedische Eingriffe mit der Anaesthesie erlebt. Die Aerztinnen haben mir alles erklaert und mich gleich an den Patienten gelassen. Ich hab mit der Atemmaske die Patienten beatmet und das naechste Mal soll ich dann die Patienten auch intubieren. Wie Ihr merkt, bin ich von der Abteilung ziemlich begeistert, allerdings koennte ich mir nicht vorstellen, das ein Leben lang zu machen. Wie beim Fliegen gibt es 2 kritische Momente, den Start und die Landung bzw. das Narkotisieren und das Aufwachen der Patienten. Vor allem das Aufwachen ist Stress, weil man nie sicher weiss, ob der Patient wirklich wieder selbststaendig zu Atmen beginnt. Zumindest hab ich mir das gedacht, als sich eine Patientin ziemlich viel Zeit damit gelassen hat. Aber abgesehen von den zweimal 20 Minuten Arbeit, ist normalerweise waehrend der OP ein grosses Loch in dem man nichts zu tun hat. Nett war auch, dass wir zu einer Pause mit Kaffe und Kuchen abgeloest worden sind. Anhand der Auswahl der Kuchen kann ich mir auch den Umfang mancher Anaesthesisten erklaeren.

Das Negative am Praktikum ist, dass ich von Graz aus, 20 Tage auf der Anaesthesie absolvieren muss, und sich dass bis Ende Jaenner mit den Freitagen nicht ausgeht. Das heisst fuer mich, dass ich zweimal am Sonntag und zweimal am Samstag dortsein muss. Nachdem das Notfalldienste sind, hoffe ich zumindest, dass ich auf dort einiges zu sehen bekomme.

Das war es soweit wieder aus Lissabon


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KARL