Samstag, 14. Juli 2007

Im Turm

Gestern habe ich endlich den deutschen Amtsschimmel überwunden und einen Schlüssel für die Räumlichkeiten der Psychiatrie bekommen. Nachdem da immer alles abgesperrt ist, musste ich jedesmal zu einer Schwester um einen Schlüssel laufen. Ich habe einge ganze Woche gebraucht, um einen kurz vor der Rente stehenden Beamten das richtige Formular mit den richtigen Unterschriften zu seinen kurzen Öffnungszeiten zu bringen.
Aus der Klinik kam ich leider sehr spät raus, sodass ich kaum mehr Zeit mehr hatte, mich für den Empfang umzuziehen und auch noch zu essen. Durch diesen Stress hab ich leider die Kamera zu Hause vergessen, und konnte logischerweise auch keine Fotos von der Lounge im Turm zu schießen.
An der 1,8 km langen Karl-Marx-Allee (einer wirklich schönen Allee mit den Prunkbauten des Proletariates), genauer am Frankfurter Tor stehen zwei Türme, die für Festaktivitäten genutzt werden können. Wir sind dann in den 10. Stock zur Kuppel hinaufgefahren und haben zehn Euro für Getränke und Essen bezahlt, dafür waren diese dann bis 10 am Abend frei (in Wien heißt das glaube ich Flatrate :-) ) Ein wahnsinnigen Glück hatten wir mit dem Wetter, es war angenehm warm und ein blauer Himmel bis die Sonne am Horizont unterging und wir dann auch noch die nächtliche Skyline von Berlin zu sehen bekamen. Ein urberliner Carteller, der in Geschichte gerade promoviert, zeigte mir auf dem um die Kuppe reichenden Balkon ganz Berlin. Wir konnten die aus dem Boden gestampften riesigen Plattenbautensiedlungen in Marzahn, die Allianzstadt, das Stadion von Dynamo Berlin, den Berliner Dom, die Trümmerberge und noch vieles mehr sehen. Nebenbei hatten wir ja auch unseren Spass bei Bier und bei Wein. Die Rückfahrt gestaltete sich sehr interessant, weil wir in Anzug durch den Osten Berlins gelaufen sind, vorbei an den Punks, und anderen nicht gerade vollgesinnten Ostberlinern. Leider bin ich bei der Rückfahrt schon fast eingeschlafen, weil meine Aufstehzeit um 6 Uhr in der Früh ihren Tribut gefordert hat.

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